[Rezension] Haus der tausend Spiegel von Susanne Gerdom

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Titel: Haus der tausend Spiegel
Autorin: Susanne Gerdom
Verlag: cbt
Erscheinungsdatum: 12. September 2016
ISBN-13: 978-3570310748
Preis: 12,99(TB) und 9,99€ (eBook)
Seitenzahl: 416
Genre: Fantasy
Leseprobe: hier




Ein geheimnisvolles Anwesen. Ein verwunschener Garten. Ein Saal voll zerbrochener Spiegel. Rätselhafte Bewohner und eine junge Hexe, die das Geheimnis lüften soll.  

Als die junge Hexe Annik sich für die Stelle als Kindermädchen im Hause van Leuven bewirbt, ahnt sie noch nicht, in welche Abgründe die Augen des kleinen Elias schon geblickt haben. Nichts scheint so zu sein, wie es sein sollte, denn ihr Schützling weigert sich standhaft, sein Versteck zu verlassen und macht es Annik besonders schwer, eine Bindung zu ihm aufzubauen. Auch der Hausherr, Gabriel van Leuven, stellt Annik vor ein Rätsel. Ein Blick in seine Augen und Annik scheint sich darin zu verlieren. Doch Gabriel ist kalt und unnahbar, ganz anders als der junge Daniel, der Annik mit seiner Sanftheit bezaubert. Doch er verbirgt sein Aussehen wie ein Geheimnis vor Annik. Jeden Tag entdeckt die junge Hexe neue Ungereimtheiten. Die Uhren scheinen anders zu laufen, seit sie sich auf dem Grundstück der van Leuvens befindet. Junge Mädchen verschwinden spurlos. Welches Geheimnis verbergen die Bewohner?


Anabelle Joncker:

Annik ist 19 Jahre alt und die jüngste Tochter des Buchhändlers und Antiquars Arian Joncker, der ein eigenes Geschäft im Hexenviertel besitzt. Im Herbst möchte sie selbst ihr Studium beginnen. Doch um ihr Wunschfach „Chaosmagie und Buchzauber“ studieren zu dürfen, muss sie zuvor eine Aufgabe lösen, die ihr von der Universität gestellt wird. Ihr Zwillingsbruder will Musiker werden und lebt im Gegensatz zu Annik ein unstetes Leben, da er sich derzeit auf großer Weltreise befindet und neue Dinge entdecken möchte.

Schon beim ersten Durchlesen des Klappentexts hatte ich die vage Vermutung, dass ich mit Susanne Gerdoms neuem Roman eine Mystery-Geschichte vor mir hatte. Dieser Eindruck hat sich auch ziemlich schnell bestätigt, denn die junge Hexe Annik findet sich schon in den ersten Kapiteln auf einem verwunschenen Anwesen mit geheimnisvollen Bewohnern wieder. Auf den ersten Blick scheint alles verdreht und keinen wirklichen Sinn zu machen und es wird schnell klar, dass Annik im Verlauf der Geschichte so einige Geheimnisse zu lüften hat. Aus diesem Grund schleicht sich die junge Hexe nachts immer wieder aus ihrem Zimmer. Mir ist die Gänsehaut aufgrund der schaurigen Stimmung nicht nur einmal kalt aufgelaufen, doch Annik stellt sich tapfer jeder Herausforderung und beweist in allen Situationen Mut sowie einen kühlen Kopf. Nach und nach lüftet sie den geheimnisvollen Schleier und kommt dem Rätsel der eigentümlichen Bewohner auf die Schliche.

Stets an ihrer Seite ist dabei ihr magischer Begleiter Ybbas. Ein kleines Kerlchen mit dem Annik durch ihre Magie verbunden ist. Immer wieder wird die besondere Bindung der beiden hervorgehoben, sodass es mich im Endeffekt umso mehr enttäuscht hat, dass diese für mich leider nicht wirklich spürbar war. Zwar interagieren die beiden oftmals miteinander, aber letzten Endes wäre die Handlung wohl auch ohne diese Bindung gut ausgekommen. Auch ihre Familie steht Annik zur Seite und immer wieder sucht die junge Hexe den Rat ihres Vaters. Denn auch ihm ist schnell klar, dass mit dem Anwesen etwas ganz und gar nicht stimmt…

Alle Charaktere sind gut ausgearbeitet und haben mir gut gefallen. Besonders Gabriel und Daniel sind zwei Männer, die verschiedener nicht sein könnten und dennoch fühlt sich Annik von beiden gleichermaßen angezogen. Von Gabriel, der immer nur einen Schritt vom Abgrund entfernt ist und sich oft in seinen Launen verliert. Und von Daniel, mit der sanften Stimme, der immer zur Stelle ist, wenn Annik jemanden braucht. Der Großteil der Erzählung wird aus Anniks Sicht erzählt, doch immer wieder gibt es auch kurze Passagen, in denen Gabriels oder Daniels Sichtweise wiedergegeben wird.

Sprachlich gesehen ist der Roman wirklich gelungen. Die mysteriöse Atmosphäre ist deutlich zu spüren und jedes Wort lässt sich flüssig lesen. Susanne Gerdom schreibt eindrucksvoll und lässt das schaurige Anwesen der van Leuvens direkt vor dem inneren Auge ihrer Leser erscheinen. Dabei lässt sie jedoch stets genügend Spielraum für die eigene Fantasie. Lediglich ein paar Begriffe hätten doch im Vorfeld oder in einem Nachwort etwas genauer erläutert werden können.

Einzig das Ende konnte mich leider nicht vollkommen überzeugen. Auch wenn viele Fragen geklärt wurden, schien mir doch noch Einiges offengeblieben zu sein. Die Puzzlestücke griffen für mich nicht ganz nahtlos ineinander. Zudem hatte ich mir noch ein paar Hintergrundinformationen über die Gesellschaft der Hexen gewünscht, die parallel zu den Menschen leben. Geduldet, aber dennoch eingeschränkt, denn es gibt bestimmte Bereiche, die Hexen nicht betreten dürfen. So bleibt mir als Fazit nur zu sagen, dass mich Susanne Gerdoms neuestes Buch durchaus fesseln konnte, aber an einigen Stellen doch die eine oder andere Schwäche aufzuweisen hatte. 

Susanne Gerdom lebt und arbeitet als freie Autorin und Schreibcoach mit ihrer Familie und fünf Katzen am Niederrhein. Sie schreibt seit mehr als einem Jahrzehnt Fantasy und Romane für Jugendliche und Erwachsene.



Vielen Dank an cbt für die Bereitstellung
dieses Rezensionsexemplars!

2 Kommentare:

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  1. Danke für die schöne Rezi! Das Buch klingt toll! Freut mich, dass es dir trotz kleiner Schwächen gefallen hat.

    Liebe Grüße,

    Andreea
    http://andreealiest.blogspot.de/

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    Antworten
    1. Hallo Andreea :)

      Danke ♥ Ich bin auch wirklich froh, dass mich das Buch doch fesseln konnte ;)

      Liebe Grüße

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